Die Integration des DBAS in die Vertragspartnersoftware ist optional. Wird das DBAS integriert, müssen alle
DBAS-Funktionalitäten implementiert werden:
Eine SS12-Version des DBAS unterstützt jeweils definierte Datenblattversionen. Kommt es bei einem Releasewechsel zu einer neuen Datenblattversion, ist die
vorherige Datenblattversion nur noch über die alte SS12 übertragbar und die neue Datenblattversion nur noch über die neue SS12.
Fiktives Beispiel: Datenblatt XX kann in der SS12-Version 2.0 in der Version 1.0 übertragen werden.
In Folge einer neuen Release mit DBAS-Inhalten wird die Versionsnummer für das Datenblatt XX um 1 erhöht und ebenso die SS12-Version.
Bei der neuen SS12-Version 3.0 kann das Datenblatt XX nur in der Version 2.0 übertragen werden. Alte Datenblätter in der Version 1.0 müssen mit
der alten SS12-Version 2.0 übertragen werden.
Mit der SS12-Version 12.0 des DBAS sind folgende Datenblattversionen übermittelbar:
Datenblatt |
Datenblattversion |
Allgemeines Befundblatt der VU |
4.0 |
Dokumentationsblatt PAP-Abstrich |
3.0 |
Befundblatt Koloskopie |
4.0 |
Befundblatt QZ-Koloskopie
(entspricht der Version von Befundblatt Koloskopie) |
4.0 |
Dokumentationsbogen Therapie Aktiv DM2 |
v05 |
In der Schnittstellenversion 12 sind die Funktionen zur Übermittlung der Datenblätter
MAM und PMI nicht mehr vorhanden.
Ebenso wurden die Konstanten der beiden Datenblätter auf der neuen Schnittstellenversion
entfernt.
Auf der alten SS12 Version (Version 11) sind die Funktionen zwar prinizipiell noch vorhanden, können
jedoch nicht mehr aufgerufen werden.
Ein Aufruf der create-Funktionen für MAM und PMI wird mit der Fehlerkonstante
ServiceException.INTERNAL_ERROR, mit dem Fehlermeldungscode CL-A0050 und den Fehlermeldungstext "Die aufgerufene Funktion steht nicht mehr zur Verfügung.", beendet.
Ein Aufruf von Funktionen mit Eingabemöglichkeit des Datenblatttyps erzeugt auf der Schnittstellenversion 11 bei Verwendung der
Konstanten MAM und PMI den Fehlerzustand: DbasInvalidParameterException.DATENBLATT_TYP_INVALID mit dem
Fehlermeldungscode CL-1290024 und den Fehlermeldungstext "Der Wert in Datenblatttyp ist nicht zulässig."
Wie bereits in Kapitel
Prinzipielle Erklärungen und Ablauf für die Verwendung des
Dokumentationsblattannahme-Service erwähnt, besitzen die verschiedenen Datenblatttypen Abhängigkeiten
(zu einer im Konsultationssystem erfassten Konsultation oder zu einer DMP-Einschreibung bzw. eine bedingte Abhängigkeit wie im Falle der QZ-Koloskopie).
Nur wenn die bestimmte Abhängigkeit erfüllt ist, kann auch tatsächlich das entsprechende Datenblatt übermittelt werden.
Mittels der Fachdatenabfragen "
Konsultationen abfragen" bzw. "
DMP-Daten abfragen"
besteht die Möglichkeit zu prüfen, ob die Abhängigkeit (Vorbedingung) für den bestimmten Patienten und das Datenblatt erfüllt ist.
Fachdaten - Konsultationen abfragen:
Die Funktion
searchKonsultationData() ermittelt in Abhängigkeit des gewählten Datenblatttyps alle Konsultationen,
die für eine Zuordnung zu dem entsprechenden Datenblatt zur Verfügung stehen.
Hinweis: Es werden nur Konsultationen gefunden die mit derselben TätigkeitsbereichID (beim Dialogaufbau angegeben) erstellt wurden, die im aktuell verwendeten Dialog gesetzt wurde.
Bsp.: Datenblatttyp = KOL für Datenblatt Koloskopie. Es werden alle Konsultationen mit dem Behandlungsfall "VK" ermittelt, die durch den ausführenden Vertragspartner
für den Patienten erstellt wurden.
Bsp.: Datenblatttyp = PAP für Datenblatt PAP-Abstrich. Es werden alle Konsultationen mit dem Behandlungsfall "VP" bzw. alle
Konsultationen mit dem Behandlungsfall "VG", bei
denen der eingetragene verrechnungszuständige Krankenversicherungsträger den Behandlungsfall "VG" für das Datenblatt PAP-Abstrich als gültig angegeben hat, ermittelt,
die durch den ausführenden Vertragspartner für den Patienten erstellt wurden.
Bsp.: Datenblatttyp = QZK für Datenblatt QZ-Koloskopie. Es werden alle Konsultationen mit dem Behandlungsfall "VK" ermittelt,
die durch den ausführenden Vertragspartner für den Patienten erstellt wurden.
Wird keine passende Konsultation gefunden, so kann das Datenblatt QZK ohne setzen des Parameters "forcedQZ" übermittelt werden. Wird eine Konsultation retourniert, muss der Vertragspartner
entscheiden, ob ein Datenblatt QZK oder ein Datenblatt KOL übermittelt werden soll. In Abhängigkeit der getroffenen Entscheidung ist die eine oder die andere Übermittlungsfunktion zu verwenden.
Für Datenblätter mit KSE-Abhängigkeit gilt: Ein Datenblatt kann nur übermittelt werden, wenn eine passende Konsultation gefunden wird.
Für Datenblätter mit bedingter KSE-Abhängigkeit gilt: Ein Blatt kann auch dann übermittelt werden, wenn keine passende Konsultation gefunden wird.
Szenario
5
-
Konsultationen abfragen:
Fachdaten - DMP-Daten abfragen:
Die Funktion
searchDmpData() ermittelt, ob es zwischen dem Vertragspartner und dem Patienten für das bestimmte Disease Management Programm gültige
Betreuungsverhältnisse gibt bzw. gegeben hat. D.h.: es werden alle Einschreibungen (Betreuungsverhältnisse) zwischen dem Vertragspartner und dem Patienten zu dem ausgewählten DM-Programm innerhalb der letzten drei Jahre berücksichtigt.
Es muss hierfür kein aktuell gültiges Betreuungsverhältnis vorliegen.
Wird ein Rückgabeobjekt geliefert, wurde der Patient durch den Vertragspartner zumindest einmal für das entsprechende Disease Management Programm eingeschrieben und der
Vertragspartner kann das Datenblatt dafür übermitteln, sofern das Untersuchungsdatum im Zeitraum der (gewählten) Betreuung liegt
(siehe auch
Übermittlung von Datenblättern mit DMP-Abhängigkeit).
Hinweis:
Das zurückgelieferte Objekt enthält alle gefundenen Betreuungsverhältnisse die innerhalb der letzten drei Jahre gültig waren.
Jedes gefundene Bereuungsverhältnis wird als Betreuungsobjekt mit folgenden Daten im
DmpData-Objekt zurückgeliefert:
BvId | eindeutige ID der Betreuung, muss im Datenblatt angegeben werden |
Ausschreibedatum | Datum der Ausschreibung aus dem Programm, nur versorgt wenn es sich um eine bereits beendete Betreuung handelt |
Antragsdatum | Datum des Betreuungsantrages (ist meistens gleich dem Datum der Einschreibung), Datum des frühesten Untersuchungsdatums |
Fachgebiet-Code | Fachgebiet der Betreuung |
Svt-Code | Krankenversicherungsträger der Betreuung |
Wird kein Rückgabeobjekt geliefert, ist dem e-card-System keine Einschreibung des Patienten zu dem Vertragspartner und dem Programm bekannt bzw. liegt die Ausschreibung aus dem Programm länger als drei Jahre in der Vergangenheit.
In diesem Fall wird eine entsprechende Exception geliefert und das Datenblatt kann nicht übermittelt werden.
Hinweis bezüglich DMP-Einschreibungen:
Die Entscheidung der DMP-Administration über Annahme oder Ablehnung der Einschreibung kann längere Zeit in Anspruch nehmen, da vor der endgültigen
Aufnahme des Patienten in das DM-Programm ein Briefwechsel zwischen Patient und DMP-Administration stattfindet, welcher mit der Unterschrift des
Patienten (Zustimmung zur Aufnahme) endet. Erst nach dieser Bestätigung erfolgt die Rückmeldung der DMP-Administration an das e-card-System über die Aufnahme (gemeldete Einschreibung). D.h. erst ab diesem Zeitpunkt ist die Einschreibung im System bekannt. Die gemeldete Einschreibung enthält dabei
das Antragsdatum (von der DMP-Administration gemeldet). Das bedeutet, die Betreuung ist zwar unter Umständen erst ab einem gewissen Zeitraum im System bekannt, das Datum des ersten
möglichen Untersuchungsdatums liegt jedoch unter Umständen davor.
Szenario
5
-
DMP-Daten abfragen:
Es gibt folgende Funktionen zur Übermittlung:
Mit diesen Funktionen hat der Vertragspartner die Möglichkeit das befüllte Datenblatt an das e-card-System zu
übermitteln. Dabei wird das Datenblatt auf Vollständigkeit geprüft,
verschlüsselt und an die jeweils zuständige Stelle weitergeleitet.
Konnte die Funktion erfolgreich durchgeführt werden, wird in Abhängigkeit des übermittelten
Datenblattes wie folgt reagiert:
- Datenblatt "AMP", "DM2": Es wird in der Response das Objekt CreateDatenblattErgebnis retourniert. Dieses
beinhaltet einerseits die Quittung, sowie die Druckaufbereitung als MTOM Attachment.
- Datenblatt "KOL", "PAP": Es wird in der Response die Quittung retourniert.
Die retournierten Daten sind von der Vertragspartnersoftware entsprechend zu verwalten.
Wichtiger Hinweis zur Angabe des manuellen Geburtsdatums in den Datenblättern:
Wird beim Abruf der jeweiligen Fachdaten kein Geburtsdatum des Patienten retourniert, ist aufgrund der Prüfabhängigkeiten zu diesem,
das Geburtsdatum manuell vom Vertragspartner zu erfassen. D.h. das Feld Geburtsdatum in den jeweiligen Datenblättern ist ein bedingtes Feld, das angegeben werden
muss, wenn keines vom e-card-System zurückgeliefert wird und ansonsten leer bleiben kann.
Ist kein Geburtsdatum im e-card-System bekannt und wird auch keines manuell angegeben, wird eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben.
Zur Vereinfachung ist es auch möglich das Geburtsdatum über die Vertragspartnersoftware-Schnittstelle immer anzugeben (z.B. direkt aus der internen
Patientenverwaltung). Es ist jedoch darauf zu achten, dass im Falle einer Rückmeldung eines Geburtsdatums in den Fachdaten, das rückgemeldet und
das über die Vertragspartnersoftware-Schnittstelle im Datenblattobjekt versorge
Geburtsdatum ident sein müssen. Ist dies nicht der Fall wird eine entsprechende Fehlermeldung zurückgegeben.
Datenblatt mit KSE-Abhängigkeit übermitteln:
Um ein Datenblatt für eine Vorsorgeuntersuchung zu übermitteln, muss eine passende Konsultation dazu existieren. Für die Abfrage der Konsultationen siehe
Fachdaten - Konsultationen abfragen.
Nur wenn eine Konsultation vorhanden ist, kann das entsprechende Datenblatt übermittelt werden.
Wird mehr als eine passende Konsultation gefunden, muss der Vertragspartner eine Konsultation auswählen, an die das Datenblatt gebunden werden soll.
Die ID der ausgewählten Konsultation des Patienten ist im jeweiligen Datenblatt-Objekt anzugeben.
Wichtig:
Szenario
5
-
Übermittlung eines Datenblattes mit KSE-Abhängigkeit ohne Retournierung der Druckaufbereitung:
Szenario
5
-
Übermittlung des AMP Datenblattes (mit KSE-Abhängigkeit und Retournierung der Druckaufbereitung):
Optional für den Vertragspartnersoftware-Hersteller:
Zusätzlich zu bereits bestehenden Abhängigkeiten der Attribute in den Datenblatt-Objekten (Muss-Felder und bedingte Muss-Felder) sind einige
Attribute an die Parameter der ausgewählten Konsultation, der Patientendaten und der Ordinationsdaten des Vertragspartners gekoppelt.
Es gelten folgende Abhängigkeiten:
- Alters des Patienten zum Zeitpunkt der Behandlung
- Behandlungsdatum aus Objekt KonsultationInfo
- Geburtsdatum aus Objekt PatientInfo
- Geschlecht des Patienten
- Geschlechtscode aus Objekt PatientInfo
- Bundesland in der die Ordination des Vertragspartners liegt
- Bundeslandcode aus Objekt Ordination (verwendet beim Dialogaufbau)
Diese Faktoren können bewirken, dass ein Eingabefeld:
- befüllt werden muss (Muss-Feld),
- befüllt werden kann (Kann-Feld),
- nicht befüllt werden darf.
Die besonderen Bedingungen zur Befüllung eines Feldes sind in den jeweiligen Objekt-Definitionen in der Javadoc zu finden.
Mit Hilfe dieser Bedingungen kann die Vertragspartnersoftware die benötigten Eingabeparameter für die Eingabe durch den Vertragspartner aufbereiten.
Datenblatt mit bedingter KSE-Abhängigkeit übermitteln:
Zur Übermittlung eines Datenblattes mit bedingter KSE-Abhängigkeit ist keine passende Konsultation notwendig. Existiert jedoch eine passende Konsultation muss der Vertragspartner
entscheiden, ob er ein Datenblatt ohne oder mit Konsultationsbindung übermitteln will.
Momentan fällt in die Kategorie der Datenblätter mit bedingter KSE-Abhängigkeit nur das Datenblatt der QZ-Koloskopie.
Wird bei der Fachdatenabfrage oder direkt bei der Übermittlung eine mögliche Konsultation gefunden, kann in weiterer
Folge zwischen den Funktionen zur Übermittlung des Datenblattes "Koloskopie" oder "QZ-Koloskopie" gewählt werden.
Das Datenblatt Koloskopie und das Datenblatt QZ-Koloskopie sind von den fachlichen Parametern ident. Um einen Umstieg zwischen den beiden Übermittlungsfunktionen einfach zu halten, arbeiten
beide Funktionen mit dem Objekt
datenblattKoloskopie.
Dabei zu beachten:
Der Parameter KonsultationsId ist im Objekt datanblattKoloskopie ein Muss-Feld und somit auch im Falle einer QZK zu versorgen. Da die QZK keine Konsultationsbindung besitzt, wird dieser Wert bei der weiteren Verarbeitung ignoriert. Es wird empfohlen in diesem Fall die KonsultationsId mit dem Wert "0" zu übermitteln.
Der Parameter Patientenzustimmung ist bei Erfassung einer VU-Koloskopie mittels createDatenblattKoloskopie() ein Muss-Feld, darf jedoch bei Erfassung einer
QZ-Koloskopie mittels creatDatenblattQZKoloskopie() nicht angegeben werden. Wird der Parameter trotzdem angegeben, wird die Fehlermeldung DbasInvalidParameterException.KOL_PATIENTENZUSTIMMUNG_FORBIDDEN (CL-1205515 - "Der Wert in Patientenzustimmung ist ungültig. (Bei Erfassung einer
Qualitätszertifikatskoloskopie ist die Angabe nicht erlaubt.)") retourniert.
Aufgetretene fachliche Fehler der QZ-Koloskopie sind aufgrund der identen Prüfungen der fachlichen Parameter vom Typ "KOL", z.B.: DbasInvalidParameterException.KOL_SEDIERUNG_ANALGESIE_REQUIRED.
Szenario
5
-
Übermittlung eines Datenblattes mit bedingter KSE-Abhängigkeit:
Datenblatt mit DMP-Abhängigkeit übermitteln:
Um ein Datenblatt für eine DMP-Untersuchung zu übermitteln, muss der Patient beim Vertragspartner für das entsprechende DMP eingeschrieben sein (bzw. gewesen sein) und diese
Einschreibung auch im e-card-System bekannt sein.
Mittels der Funktion
searchDmpData() sind die möglichen Betreuungen für das Datenblatt abzufragen.
Das Untersuchungsdatum im Datenblatt muss zwischen den Datumswerten "Antragsdatum" und "Ausschreibedatum" eines der zurückgelieferten Betreuungen, sowie maximal
drei Jahre in der Vergangenheit liegen.
Die
BvId (eindeutige ID der Betreuung) bei der das Untersuchungsdatum innerhalb des Betreuungszeitraumes liegt, ist im Datenblatt anzugeben.
Es muss nicht zwingend zum Tag der Übermittlung eine aufrechte Einschreibung bestehen.
Wichtig:
Szenario
5
-
Übermittlung des DM2 Datenblattes (mit DMP-Abhängigkeit und mit Druckaufbereitung):
Optional für den Vertragspartnersoftware-Hersteller:
Zusätzlich zu bereits bestehenden Abhängigkeiten der Attribute in den Datenblatt-Objekten
(Muss-Felder und bedingte Muss-Felder) sind einige Attribute an die Parameter der Patientendaten gekoppelt.
Es gelten folgende Abhängigkeiten
- Geschlecht des Patienten
- Geschlechtscode aus Objekt PatientInfo
Diese Faktoren können bewirken, dass ein Eingabefeld:
- befüllt werden muss (Muss-Feld),
- nicht befüllt werden darf.
Die besonderen Bedingungen sind in den jeweiligen Objekt-Definitionen in der Javadoc zu finden.
Mit Hilfe dieser Bedingungen kann die Vertragspartnersoftware die benötigten Eingabeparameter für die Eingabe durch den Vertragspartner aufbereiten.