Interface und Klassen der Präoperativen
Befundung (PROP). Enthält den SOAP Endpoint
Das PROP Service ermöglicht die elektronische Erfassung von Anamnesedaten eines Patienten mittels vorgegebenen
Fachinformationen
(siehe hierzu Kapitel
Dynamische Ermittlung der PROP Fachinformation).
Mithilfe dieser erfassten Anamnesedaten werden anhand der
BQLL PRÄOP (
Bundesqualitätsleitlinie zur integrierten
Versorgung von erwachsenen
Patienten für die präoperativen Diagnostik bei elektiven Eingriffen (geplanter, wahlweise zu einem
gewünschten, auch späteren Zeitpunkt durchführbare, nicht dringliche
Operation oder Eingriff)), notwendige präoperative Untersuchungen bei
elektiven Operationen ermittelt und dem Vertragspartner als präoperativer Befund (Daten der Anamnese und vom
PROP Service ermittelte Untersuchungen) zur Verfügung gestellt.
Rechte
Für die Funktionen des PROP Service benötigt der Vertragspartner für die Durchführung das
Recht PROP.CORE.
Wird eine Funktion, welche dieses Recht benötigt, ohne dem entsprechenden Recht aufgerufen, erhält man
die Exception AccessException.MISSING_PROP_CORE.
Um einen präoperativen Befund mit Bindung an eine Konsultation zu erfassen, wird das Recht PROP.KONSULTATION
benötigt.
Nur im Falle des vorhandenen Rechts PROP.KONSULTATION, werden bei der Ermittlung der PROP Patientendaten
Konsultationen ermittelt. Die Angabe einer
konsultationsId bei der Befunderfassung ist ebenfalls nur bei vorhandenem Recht erlaubt (anderenfalls erhält
man die Exception PropInvalidParameterException.BEFUND_WITH_KONS_NOT_ALLOWED).
Mittels der Funktion getBerechtigungen() aus dem BASE Service ist es möglich, die Rechte des
Vertragspartners abzufragen.
Dynamische Ermittlung von Parameterwerten des e-card-Regelwerks
Für das Service relevante Parameterwerte des e-card-Regelwerks müssen dynamisch mit den
angebotenen Methoden ermittelt werden:
Allgemeine Regelwerksparameter: |
Sozialversicherungsträger ermitteln
|
- |
FDAS Methode: getSVTs() |
Fachgebiete ermitteln
|
- |
FDAS Methode: getFachgebiete() |
Behandlungsfälle ermitteln
|
- |
FDAS Methode: getBehandlungsfälle() |
PROP Regelwerksparameter: |
PROP relevante Träger ermitteln
|
- |
PROP Methode: getPROPSVTs() |
PROP relevante Fachgebiete und zugehörige Behandlungsfälle
ermitteln
|
- |
PROP Methode: getPROPFGsAndRelatedBFs() |
Die ermittelten Werte des Regelwerks dienen im PROP Service
- zur Verarbeitung und Darstellung der retournierten Daten (allgemeine Regelwerksparameter)
- als Unterstützung der Vertragspartnersoftware (VPSW) bei eventuellen internen Prüfungen
bzgl. verwendbarer Konsultationen (PROP Regelwerksparameter)
Eine interne Prüfung kann auf Wunsch durchgeführt werden, ist aber nicht zwingend notwendig, da die
Funktion zur Ermittlung
der PROP Patientendaten im Falle der Konsultationsermittlung (bei vorhandenem Recht PROP.KONSULTATION) nur solche
Konsultationen retourniert, die für die Erfassung eines präoperativen Befundes Relevanz haben.
Mittels der PROP Regelwerksparameter können allerdings auf Wunsch zwei Prüfungen bereits vorab
durch die VPSW durchgeführt werden:
- PROP relevante Träger - retourniert eine Liste mit SVT Codes (keine vollständige
Property-Lieferung mit allen Attributen des SVTs)
Es werden bei vorhandenem Recht PROP.KONSULTATION nur Konsultationen zur Erfassung eines präoperativen
Befundes herangezogen, deren
verrechnungszuständiger Träger ein PROP-relevanter Träger ist.
- PROP-relevante Fachgebiete und zugehörige Behandlungsfälle - retourniert (bei Abfrage ohne
versorgtem Selektionskriterium Fachgebiet) eine Liste von Objekten
Die Objekte beinhalten jeweils den Fachgebietscode und eine Liste von Behandlungsfallcodes (wiederum keine
vollständige Property-Lieferung mit allen Attributen, sondern nur die Codes).
Es werden bei vorhandenem Recht PROP.KONSULTATION nur Konsultationen zur Erfassung eines präoperativen
Befundes herangezogen, die einer für PROP-relevanten Kombination
aus Fachgebiet und Behandlungsfall entsprechen.
Dynamische Ermittlung der PROP Fachinformationen
Fachinformationen zur Erfassung der Anamnese (Anamnesefachinformation)
Die Fachinformationen können mittels der PROP Funktion
getAnamneseFachinformation() abgefragt
werden.
Die Erfassung eines präoperativen Befundes im PROP Service beruht auf BQLL PRÄOP.
Die Vorgaben der Richtlinie werden im PROP Service als PROP Fachinformationen bezeichnet.
Die Fachinformationen geben an der SS12 die Eingangsparameter für die Erfassung vor.
Diese können sich zwischen Releases mehrfach ändern. Die Abbildung der Fachinformationsobjekte
an der SS12 ist daher dynamisch aufgebaut, um eventuelle Änderungen abbilden zu können.
Aufbau der Fachinformationen:
Fachinformation
Version
VersionGiltSeit
Anamnesegruppe 1..n
AnamneseGruppeText
AnamneseGruppeCode
RisikoGruppe 1..n
RisikoGruppeText
RisikoGruppeCode
RisikoGruppeBedingung
RisikoFaktor 1..n
RisikoFaktorText
RisikoFaktorCode
Versionsnummer:
In den Fachinformationen ist immer die Versionsnummer versorgt. Es ist darauf zu achten, dass immer die
aktuelle Version verwendet wird.
Wird mit einer alten Version der Fachinformationen die Erfassung eines präoperativen Befundes versucht,
wird eine entsprechende Fehlermeldung
retourniert, dass die Version der Fachinformationen nicht mehr aktuell ist und eine Erfassung nur mit der
aktuellen Version durchgeführt werden kann.
Version "Gilt-seit":
In den Fachinformationen ist immer zur Version zusätzlich das Datum versorgt, seit dem die Version
gültig ist.
Sowohl die Version, als auch das Datum, seit dem die Version gilt, sind dem Benutzer bei der Erfassung
zwingend anzuzeigen.
Anamnesegruppen:
Dies ist die oberste Ebene der Fachinformationen. Die Anamnesegruppen sind die erste Einteilung (z.B.
"Allgemeine Anamnese"). Es können
1..n Anamnesegruppen in den Fachinformationen enthalten sein. Jede Anamnesegruppe beinhaltet einen Code und
einen Anzeigetext, sowie die zugeordneten Risikogruppen.
Risikogruppen:
Die zweite Ebene der Fachinformationen. Die Risikogruppen sind Unterteilungen der Anamnesegruppen (z.B.
"Medikamente" in der Anamnesegruppe "Allgemeine Anamnese").
Es können in jeder Anamnesegruppe 1..n Risikogruppen enthalten sein. Jede Risikogruppe beinhaltet einen
Code und einen Anzeigetext, sowie die zugeordneten Risikofaktoren.
Zusätzlich beinhaltet jede Risikogruppe eine Bedingung. Die Bedingung gibt Aufschluss über die
benötigte Angabe der zugehörigen Risikofaktoren.
Risikofaktoren:
Unterste Ebene der Fachinformationen. Die Risikofaktoren sind die Antwortmöglichkeiten zu den
Risikogruppen
(z.B. "Diuretika, ACE-Hemmer, Digitalis", "Kortikosteroide" oder "LMW Heparin" in der Risikogruppe
"Medikamente").
Es können in jeder Risikogruppe 1..n Risikofaktoren enthalten sein. Jeder Risikofaktor beinhaltet einen
Code und einen Anzeigetext.
In Abhängigkeit der Bedingung in der Risikogruppe gilt bei der Erfassung eines präoperativen
Befundes, dass
eine bestimmte Anzahl an Risikofaktoren innerhalb dieser Gruppen angegebenen werden können bzw.
müssen.
Man unterscheidet vier verschiedene Bedingungen:
- genau ein Risikofaktor muss angegeben werden [1]
- mindestens ein Risikofaktor muss angegeben werden [1..n]
- genau ein Risikofaktor darf angegeben werden [0..1]
- mehrere Risikofaktoren dürfen angegeben werden [0..n]
Änderungen in den Fachinformationen (neue Version) können in jeder Ebene, bei jedem Parameter
passieren.
Beispiele:
- Änderung von Anzeigetexten
- Hinzukommende oder wegfallende Anamnesegruppen
- Hinzukommende oder wegfallende Risikogruppen
- Hinzukommende oder wegfallende Risikofaktoren
- Änderung in der Bedingung (die Angabe von Risikofaktoren in der Risikogruppe ändert sich von
"optional" auf "genau ein Risikofaktor ist anzugeben")
- ...
Fiktives Beispiel für Fachinformationen:
<Fachinformation>
<Version>2</Version>
<VersionGiltSeit>01.09.2012</VersionGiltSeit>
<Anamnesegruppe<
<AnamneseGruppeText>Allgemeine Anamnese</AnamneseGruppeText>
<AnamneseGruppeCode>AG_ALG</AnamneseGruppeText>
<RisikoGruppe>
<RisikoGruppeText>ASA-Klassifikation</RisikoGruppeText>
<RisikoGruppeCode>RG_ASA</RisikoGruppeText>
<RisikoGruppeBedingung>1</RisikoGruppeText>
<RisikoFaktor>
<RisikoFaktorText>ASA > = 3</RisikoFaktorText>
<RisikoFaktorCode>RF_ASA</RisikoFaktorCode>
</RisikoFaktor>
</RisikoGruppe>
<RisikoGruppe>
<RisikoGruppeText>Atemnot</RisikoGruppeText>
<RisikoGruppeCode>RG_ANO</RisikoGruppeText>
<RisikoGruppeBedingung>1</RisikoGruppeText>
<RisikoFaktor>
<RisikoFaktorText>Ruhedyspnoe</RisikoFaktorText>
<RisikoFaktorCode>RF_RDY</RisikoFaktorCode>
</RisikoFaktor>
<RisikoFaktor>
<RisikoFaktorText>Belastungsdyspnoe</RisikoFaktorText>
<RisikoFaktorCode>RF_BDY</RisikoFaktorCode>
</RisikoFaktor>
. . . weitere Risikofaktoren innerhalb
der Risikogruppe
</RisikoGruppe>
. . . weitere Risikogruppen (mit
Risikofaktoren) innerhalb der Anamnesegruppe
</Anamnesegruppe>
. . . weitere Anamnesegruppen (mit
Risikogruppen und Risikofaktoren) innerhalb der Fachinformation
</Fachinformation>
Verwendung der Fachinformationen für die Erfassung eines präoperativen Befundes:
Die Fachinformationen enthalten:
- die Versionskennzeichnung der Fachinformation mittels Versionsnummer und dem "Gilt-seit" Datum zur
Versionsnummer
- alle aktuell gültigen Parameter und deren Anzeigetexte zur Erfassung der benötigten
Anamnesedaten
Dem Benutzer ist bei der Erfassung
zwingend die Versionskennzeichnung (Versionsnummer, "Gilt-seit" Datum)
anzuzeigen.
Die Informationen zur Erfassung der Anamnesedaten sind dem Benutzer in derselben Struktur anzuzeigen, wie sie
auch in den Fachinformationen übermittelt werden.
D.h. die Gliederung von Anamnesegruppen → darin enthaltene Risikogruppen → darin zugeordnete
Risikofaktoren.
Es sind für die Anzeige jeweils die mitgeschickten Texte zu verwenden.
Vereinfachtes Beispiel für die mögliche Aufbereitung der Daten:

Aufgrund des Parameters
Bedingung in den einzelnen Risikogruppen, kann die Auswahlmöglichkeit der
Risikofaktoren einer Gruppe bereits für
den Benutzer optisch aufbereitet werden (z.B. mittels Radiobuttons, wenn genau ein Risikofaktor angegeben
werden muss).
Wählt der Benutzer einen Risikofaktor aus, sind für die Erfassungsfunktion die Codewerte der
beinhaltenden Risikogruppe und der Codewert des gewählten Risikofaktors zu verwenden; d.h. die
AnamneseData enthält die Risikogruppen (Codes) und die zur Gruppe gewählten Risikofaktoren (Codes).
Patientenfragebogen-Sprachen
Zusätzlich zu den Anamnesefachinformationen kann mittels der PROP Funktion
getPatientenfragebogenSprachenFachinformation() abgefragt werden,
in welchen Sprachen der Patientenfragebogen (PDF) verfügbar ist.
Es werden hierbei die Sprach-Anzeigetexte und Codes retourniert.
Online-/Offline-Status
Ob eine Verbindung für ein bestimmtes Service zum e-card-Serversystem besteht, sollte im Normalbetrieb
NICHT abgefragt werden!
Die Abfrage sollte nur durchgeführt werden um festzustellen, ab wann das Service
wieder online ist, sofern zuvor Verbindungsprobleme aufgetreten sind.
Die empfohlene Frequenz für die Abfragen liegt in diesem Fall bei > 1 Minute.
Die Abfrage ist über eine REST-Schnittstelle durchzuführen:
GET https://services.ecard.sozialversicherung.at/<service-name>/<versionsnummer>/status
(PROD-Instanz)
bzw. GET
https://services-a.ecard-test.sozialversicherung.at/<service-name>/<versionsnummer>/status
(VPSWH-Instanz)
Ist der Server erreichbar, wird die Response HTTP 200 retourniert. Im Offline-Fall wird keine Response
retourniert.
SV-Nummer vs. e-card CardToken vs. EKVK-Daten
Bei den PROP Funktionen mit Kartenunterstützung unterscheidet man folgende unterschiedliche Eingabevarianten
zur Identifikation des Patienten:
- SV-Nummer und/oder e-card CardToken oder EKVK-Daten
- SV-Nummer und/oder e-card CardToken
Das e-card CardToken (
SV-Signaturtoken mit e-card) kann mittels REST-Schnittstelle vom GINO angefordert
werden.
Die Dokumentation des REST-Services zur Kommunikation mit dem Kartenleser ist zu finden unter:
Swagger Doku Kartenleser.
Bei der Anmeldung des Patienten kann in Abhängigkeit davon, ob eine e-card vorhanden ist, ein
e-card CardToken (SV-Signaturtoken mit e-card) oder ein o-card CardToken (SV-Signaturtoken mit Admin-Karte)
ausgestellt werden.
Das CardToken kann je nach Service für eine bestimmte Dauer nach Ausstellung genutzt werden.
In der Regel ist ein ausgestellter CardToken für 10 Stunden verwendbar.
Welcher CardToken vom jeweiligen Service unterstützt wird, ist bei den Services selbst definiert.
In
PROP wird
nur das
e-card CardToken unterstützt!
Für die Angabe innerhalb der Funktionen gilt:
SV-Nummer und/oder e-card CardToken oder EKVK-Daten
Darunter fallen folgende PROP Funktionen:
Ein SV-Patient kann mittels SV-Nummer oder mittels e-card CardToken angegeben werden. Werden beide Parameter
angegeben, muss
die SV-Nummer zum Patienten gehören, dessen e-card zur Ausstellung des e-card CardTokens verwendet wurde.
Ein EKVK-Patient muss mittels den EKVK-Daten (EKVK-Nummer, Vorname, Nachname, Geschlecht und Geburtsdatum)
angegeben werden. Eine
Angabe der EKVK-Daten gemeinsam mit der SV-Nummer oder einem e-card CardToken ist nicht zulässig.
SV-Nummer und/oder e-card CardToken
Darunter fallen folgende PROP Funktionen:
Diese Funktion ist nur für SV-Patienten verwendbar. Ein SV-Patient kann mittels SV-Nummer oder mittels
e-card CardToken angegeben werden. Werden beide Parameter angegeben, muss
die SV-Nummer zum Patienten gehören, dessen e-card zur Ausstellung des e-card CardTokens verwendet wurde.
Hinweis: Bei den Abfrage-/Suchfunktionen in PROP werden keine CardToken unerstützt. Die Identifikation
eines Patienten erfolgt in Abhängigkeit
der Suchfunktion per SV-Nummer, per Name bzw. anhand der angegebenen Kennung.
Prinzipielle Erklärungen
Abhängigkeit PROP und KSE
Die Nutzung von PROP als SV-unabhängiges Expertensystem ist allen Vertragspartnern mit dem
Recht PROP.CORE erlaubt.
Vertragspartner mit dem Recht PROP.KONSULTATION können, wenn gewünscht, den präoperativen
Befund an eine Konsultation binden (Nutzung als SV-Service) oder den Befund ohne Konsultationsbindung erstellen
(Nutzung als SV-unabhängiges Service).
Ein präoperativer Befund kann sowohl für SV-bekannte Personen, als auch für Personen ohne
SV-Nummer erfasst werden. Bei Erfassung für Personen
ohne SV-Nummer ist nur die Nutzung als SV-unabhängiges Expertensystem möglich (d.h. es ist keine
Konsultationsbindung möglich!).
Hinweis: Bei der Erfassung für Personen mit SV-Nummer wird eine 16-stellige Protokollnummer
erzeugt, die aus der SV-Nummer und der Kennung besteht (getrennt mittels "/").
Für Personen ohne SV-Nummer wird eine 9-stellige Protokollnummer erzeugt. Es gibt in diesem Fall weder
eine SV-Nummer, noch eine Kennung!
Ablauf
Die folgende Ablaufbeschreibung soll vereinfacht darstellen, wie das PROP Service verwendet werden kann und
bietet
einen Anhaltspunkt für die mögliche Implementierung in die VPSW.
Nachdem von der Krankenanstalt die Notwendigkeit einer elektiven Operation (geplante/r, wahlweise zu einem
gewünschten, auch späteren Zeitpunkt durchführbare, nicht dringliche Operation oder Eingriff)
festgestellt und ein Termin festgesetzt
wurde, kann (entweder von der Krankenanstalt oder vom niedergelassenen Arzt)
zur präoperativen Diagnostik das PROP Service verwendet werden und damit in Form des präoperativen
Befundes die zur präoperativen Diagnostik notwendigen Untersuchungen ermittelt werden.
Dazu wird zunächst der Patientenfragebogen ausgefüllt und besprochen.
Anhand des ausgefüllten Patientenfragebogens erfasst der Vertragspartner gemeinsam mit dem Patienten
die Anamnesedaten laut PROP Fachinformationen. Mittels der erfassten Anamnesedaten werden anhand
der BQLL PRÄOP die benötigten Untersuchungen ermittelt. Die erfassten Anamnesedaten und die
ermittelten Untersuchungen werden dem Vertragspartner als präoperativer Befund retourniert.
Nach Erfassung des präoperativen Befundes werden die durch PROP ermittelten Untersuchungen
für die OP-Freigabe durch den behandelnden Anästhesisten durchgeführt. Es obliegt dabei dem
betreuenden Vertragspartner des Patienten, die Untersuchungen selbst durchzuführen bzw.
entsprechende Überweisungen auszustellen.
Des Weiteren kann der verrechnungszuständige Krankenversicherungsträger - je nach Vereinbarung - die
Angabe der Protokollnummer in der Abrechnung fordern.
Mittels der Protokollnummer (auf der Überweisung) ist es den weiteren involvierten, leistungserbringenden
Vertragspartnern möglich, bei Bedarf auf den präoperativen Befund zuzugreifen.
Nach Durchführung der notwendigen Untersuchungen geht der Patient mit den Untersuchungsbefunden
wieder in die Krankenanstalt zwecks Operationsfreigabe durch den Anästhesisten. Zur
Kontrolle der getätigten Untersuchungen gegenüber den ermittelten Untersuchungen laut
PROP Befund besteht auch hier die Möglichkeit der Abfrage des PROP Befundes mittels
Protokollnummer.
Wird die OP-Freigabe erteilt, erfolgt in weiterer Folge die Operation.
Die Integration von PROP in die VPSW ist optional. Wird PROP integriert, müssen alle PROP Funktionalitäten implementiert werden:
Wording Hinweis:
Für den retournierten Befund ist das Wording "Präoperativer Befund" gegenüber den Vertragspartnern
bei der Anzeige zu verwenden.
PROP Fachinformation abfragen
Anamnese Fachinformation
Mit der Funktion
getAnamneseFachinformationen() können die aktuellen Anamnesefachinformationen
(siehe hierzu auch
Fachinformation zur Erfassung der Anamnese (Anamnesefachinformation))
für die weitere
Verwendung in der VPSW (Aufbereitung der Eingabemasken und der Eingabeparameter für die
Erfassung eines präoperativen Befundes) abgefragt werden.
Szenario
5
-
Anamnese Fachinformationen abfragen:
Patientenfragebogen Sprachen
Mit der Funktion
getPatientenfragebogenSprachenFachinformation() können die aktuell verfügbaren
Sprachen des Patientenfragebögen (siehe auch
Patientenfragebogen-Sprachen)
für die weitere
Verwendung in der VPSW (Eingabeparameter für den Download eines Patientenfragebogens) abgefragt werden.
Szenario
5
-
Patientenfragebogen-Sprachen abfragen:
Patientenfragebogen herunterladen
Mittels der Funktion
getPatientenfragebogen() kann der Patientenfragebogen heruntergeladen werden. Der
Patientenfragebogen ist in
verschiedenen Sprachen verfügbar. Beim Funktionsaufruf muss eine Sprache ausgewählt werden.
Der Patientenfragebogen wird als PDF als SOAP-Attachment (mittels MTOM) retourniert.
Generelle Informationen hinsichtlich der Übermittelung des Patientenfragebogens (SOAP-Attachment mittels
MTOM) siehe Kapitel "Attachments" in der
serviceübergreifenden Package-Beschreibung.
Die verfügbaren Sprachen sind mittels der Funktion
getPatientenfragebogenSprachenFachinformation()
(siehe hierzu auch
PROP Fachinformation abfragen - Patientenfragebogen
Sprachen) abrufbar.
Szenario
5
-
Patientenfragebogen downloaden:
PROP Patientendaten abfragen
Mittels der Funktion
searchPatientData() können die Personendaten eines Patienten mit SV-Nummer, sowie
die zur Erfassung verfügbaren und geeigneten Konsultationen abgefragt werden.
Hinweis Personendaten: Es werden alle Personendaten, die im e-card System zu dem Patienten bekannt sind, retourniert. D.h.
ist der Name des Patienten sowohl in diakritischer, als auch in nicht-diakritischer Schreibweise vorhanden,
werden beide Versionen geliefert.
Hinweis Konsultation: Die Ermittlung der verfügbaren und geeigneten Konsultationen wird nur
durchgeführt, wenn der Vertragspartner das Recht PROP.KONSULTATION besitzt.
Es werden nur Konsultationen gefunden, die mit derselben TätigkeitsbereichID und OrdinationID (beim Dialogaufbau
angegeben) erstellt wurden, die im aktuell verwendeten Dialog gesetzt wurden.
Besitzt der Vertragspartner das Recht nicht, werden nur die Personendaten ermittelt.
Szenario
5
-
Patientendaten abfragen:
Präoperativen Befund erfassen
Die Erfassung des präoperativen Befundes setzt sich aus folgenden Schritten zusammen:
- Abfrage der SV-Patientendaten (siehe PROP Patientendaten abfragen)
Im Falle eines Patienten ohne SV-Nummer entfällt dieser Schritt.
Die Patientendaten (EKVK-Patient) müssen in diesem Fall direkt vom Vertragspartner erfasst werden.
- Abfrage der Anamnesefachinformationen (siehe PROP Fachinformation abfragen
(Anamnesefachinformation))
- Erstellen des präoperativen Befundes
- Erfassen der Anamnesedaten und Ermitteln des präoperativen Befundes
- Kommentieren der ermittelten Untersuchungsgruppen und Speichern des präoperativen Befundes
Abfrage der SV-Patientendaten:
Der Vertragspartner besitzt das Recht PROP.KONSULTATION:
Hat die Abfrage der SV-Patientendaten keine passende Konsultation retourniert,
kann der VP entweder
den Ablauf unterbrechen und zuerst eine Konsultation erfassen oder die Erfassung ohne Konsultationsbindung
fortsetzen.
Liefert die Abfrage eine oder mehrere passende Konsultationen, muss die Entscheidung hinsichtlich Bindung
einer Konsultation an den Befund
ebenfalls dem Vertragspartner überlassen werden. D.h. der Vertragspartner muss explizit die Entscheidung
treffen, die
Befunderfassung mit oder ohne Bindung an eine Konsultation fortzusetzen.
Der Vertragspartner besitzt das Recht PROP.KONSULTATION nicht:
Die Abfrage der SV-Patientendaten liefert nur die Personendaten zur SV-Nummer.
Die Erfassung des Befundes ist nur ohne Angabe einer Konsultation möglich.
Da der Vertragspartner nicht das Recht besitzt, muss keine explizite Bestätigung
zwecks Erfassung ohne Konsultation durch den Vertragspartner eingeholt werden.
Abfrage der Anamnese Fachinformationen:
Vor jedem Aufruf der Funktion zum Erfassen eines präoperativen Befundes muss eine Abfrage der Anamnesefachinformationen
erfolgen (da sich die Version geändert haben könnte).
Die Speicherung der Anamnese Fachinformationen in der VPSW ist somit nur bedingt
zulässig.
Wird bei der Abfrage eine neue Versionsnummer festgestellt, sind die in der VPSW
gespeicherten Fachinformationen auf jeden Fall zu verwerfen und es muss ein Umstieg auf die
aktuellste Version vorgenommen werden.
Erstellen des präoperativen Befundes:
Mittels der Funktion
createBefund() kann ein präoperativer Befund erfasst werden.
Zur Personenangabe bei der Befunderstellung sind folgende Angaben zulässig:
- SV-Nummer und/oder e-card CardToken
oder
- Personendaten ohne SV-Nummer (EKVK-Patient)
Die Erfassung kann im Falle des vorhandenen Rechts PROP.KONSULTATION mit oder ohne (aufgrund der Entscheidung
des Vertragspartners bzw. in Abhängigkeit der
Erfassung für einen Patienten mit oder ohne SV-Nummer) Bindung an eine Konsultation, im
Falle des nicht vorhandenen Rechts nur ohne Konsultationsbindung erfolgen.
Die Erstellung mittels
createBefund() gliedert sich in zwei Unterschritte. Diese werden getriggert
mittels des Eingangsparameters
save.
Erfassung der Anamnesedaten und Ermittlung des präoperativen Befundes:
Wird save mit false befüllt, werden anhand der angegebenen Anamnesedaten (vom VP ausgewählte
Risikofaktoren
innerhalb ihrer zugehörigen Risikogruppen) die Untersuchungen ermittelt, der
präoperative Befund allerdings noch nicht gespeichert. D.h. der Vertragspartner hat noch die
Möglichkeit, Änderungen an seinen Eingangsdaten vorzunehmen.
Kommentierung der ermittelten Untersuchungsgruppen und Speicherung des Präoperativen Befundes:
Erst nach der Ermittlung mittels save = false sind die ermittelten Untersuchungsgruppen bekannt. Der
Vertragspartner hat nun die
Möglichkeit, zu jeder ermittelten Untersuchungsgruppe, sowie zum Befund selbst einen Kommentar zu
erfassen. Anschließend wird die Funktion
mit denselben Daten wie zuvor plus zusätzlich dem befüllten Objekt befundKommentare und
save = true aufgerufen.
Durch Aufruf der Funktion mit save = true wird der Befund gespeichert und der vollständige
präoperative Befund inkl. Protokollnummer retourniert.
Szenario
5
-
Präoperativen Befund erfassen:
Liste der selbsterstellten präoperativen Befunde
abfragen
Mittels der Funktion
searchBefunde() können die selbsterstellten Präoperativen Befunde eines
Vertragspartners abgefragt werden.
Der Schwerpunkt liegt hier auf der Abrechnung und nicht auf der Lieferung der medizinischen Daten.
Aus diesem Grund werden zu den gefundenen präoperativen Befunden laut Selektionskriterien nur Referenzen
retourniert.
Die Referenz auf einen präoperativen Befund beinhaltet die Personendaten, sowie die abrechnungsrelevante
Protokollnummer und das Ausstellungsdatum.
Werden die Details eines präoperativen Befundes benötigt, können diese explizit abgefragt
werden - siehe hierzu
Präoperativen Befund mittels Identifier abfragen
(Detaildaten abfragen).
Präoperativen Befund mittels Identifier abfragen
(Detaildaten abfragen)
Mittels der Funktion searchBefundByIdentifier() kann ein präoperativer Befund abgefragt
werden.
Die Funktion kann sowohl vom Ersteller des präoperativen Befundes, als auch durch einen anderen
Leistungserbringer, der die Protokollnummer kennt, aufgerufen werden.
Es kann dabei entweder die Protokollnummer direkt angegeben werden oder - für Befunde die für Personen
mit SV-Nummer erstellt wurden - die Kombination aus SV-Nummer und Kennung.
Bei Retournierung eines selbsterstellten präoperativen Befundes ist der Parameter selbsterstellt mit true
versorgt. Im Falle eines selbsterstellten Befundes
mit Konsultationsbindung sind auch die Konsultationsdaten innerhalb des Befundes versorgt. Bei der Abfrage durch
andere
Vertragspartner werden eventuell vorhandene Konsultationsdaten NICHT übermittelt.