Interface und Klassen des Disease
Management Programm (DMP). Enthält den SOAP-Endpoint
Patienten mit speziellen Krankheitsbildern können von Vertragspartnern (VP) in sogenannte Disease Management
Programme (DMP) eingeschrieben werden.
Rechte
Für die Funktionen des DMP Service benötigt der Vertragspartner für die Durchführung das Recht
DMP.CORE
(Ausnahme: vertragspartnerunabhängige Funktionen zur Parameterwertermittlung).
Wird eine Funktion, welche dieses Recht benötigt, ohne das entsprechende Recht aufgerufen, erhält man
die Exception AccessException.MISSING_DMP_CORE.
Mittels der Funktion getBerechtigungen() aus dem BASE Service ist es möglich, die Rechte des
Vertragspartners abzufragen.
Dynamische Ermittlung von Parameterwerten des
e-card-Regelwerks
Für das Service relevante Parameterwerte des e-card-Regelwerks müssen dynamisch mit den
angebotenen Methoden ermittelt werden:
Krankenversicherungsträger ermitteln |
- |
FDAS-Methode: getSVTs() |
Fachgebiete ermitteln |
- |
FDAS-Methode: getFachgebiete() |
DM-Programme ermitteln |
- |
DMP-Methode: getDMPs()/td>
|
Online-/Offline-Status
Ob eine Verbindung für ein bestimmtes Service zum e-card-Serversystem besteht, sollte im Normalbetrieb
NICHT abgefragt werden!
Die Abfrage sollte nur durchgeführt werden um festzustellen, ab wann das Service
wieder online ist, sofern zuvor Verbindungsprobleme aufgetreten sind.
Die empfohlene Frequenz für die Abfragen liegt in diesem Fall bei > 1 Minute.
Die Abfrage ist über eine REST-Schnittstelle durchzuführen:
GET https://services.ecard.sozialversicherung.at/<service-name>/<versionsnummer>/status
(PROD-Instanz)
bzw. GET
https://services-a.ecard-test.sozialversicherung.at/<service-name>/<versionsnummer>/status
(VPSWH-Instanz)
Ist der Server erreichbar, wird die Response HTTP 200 retourniert. Im Offline-Fall wird keine Response
retourniert.
SV-Nummer vs. e-card CardToken
Bei den DMP Funktionen mit Kartenunterstützung unterscheidet man folgende unterschiedliche Eingabevarianten
zur Identifikation des Patienten:
- SV-Nummer und/oder e-card CardToken
Das e-card CardToken (
SV-Signaturtoken mit e-card) kann mittels REST-Schnittstelle vom GINO angefordert
werden.
Die Dokumentation des REST-Services zur Kommunikation mit dem Kartenleser ist zu finden unter:
Swagger Doku Kartenleser.
Bei der Anmeldung des Patienten kann, in Abhängigkeit davon ob eine e-card vorhanden ist, ein
e-card CardToken (SV-Signaturtoken mit e-card) oder ein o-card CardToken (SV-Signaturtoken mit Admin-Karte)
ausgestellt werden.
Das CardToken kann je nach Service für eine bestimmte Dauer nach Ausstellung genutzt werden.
In der Regel ist ein ausgestellter CardToken für 10 Stunden verwendbar.
Welcher CardToken vom jeweiligen Service unterstützt wird, ist bei den Services selbst definiert.
In
DMP wird
nur das
e-card CardToken unterstützt!
Für die Angabe innerhalb der Funktionen gilt:
SV-Nummer und/oder e-card CardToken
Darunter fallen folgende DMP Funktionen:
- doEingabe()
- doAusschreibung()
- searchBetreuungsverhaeltnisseForPatient()
Der SV-Patient kann mittels SV-Nummer oder mittels e-card CardToken angegeben werden. Werden beide Parameter
angegeben, muss
die SV-Nummer zum Patienten gehören, dessen e-card zur Ausstellung des e-card CardTokens verwendet wurde.
Abläufe des DMP Service
Die folgenden Abläufe sollen vereinfacht darstellen, wie das DMP Service verwendet werden kann und bieten
einen Anhaltspunkt für die
mögliche Implementierung in die Vertragspartnersoftware.
Legende für die Abläufe:
Ablauf 1 - Patient ist aktuell nicht bei dem VP für ein DMP eingeschrieben
Dieser Ablauf befasst sich mit der Aufnahme eines Patienten in ein DM-Programm.
Ablauf 2 - Patient ist aktuell bei dem VP für ein DMP eingeschrieben
Dieser Ablauf befasst sich mit einem Patient, der bereits vom Vertragspartner in einem DM-Programm betreut wird/wurde.
Ablauf 3 - Verarbeitung einer gestellten Anfrage
Dieser Ablauf befasst sich mit der Verarbeitung einer Anfrage durch die DMP-Administration. Es wird jeweils auf
dem Schritt "Daten werden an die DMP-Administration geschickt" der Abläufe 1 und 2 aufgesetzt.
Informationen zur Abrechnung von DMP-Diensten
Die Abrechnung erfolgt viermal jährlich mit der „normalen“ Quartalsabrechnung des Arztes. Pro
Patient und DM-Programm kann österreichweit
trägerübergreifend nur einmal pro Quartal die Position DMP abgerechnet werden.
Die Positionsnummern für die DMP-Betreuung sind in jedem Bundesland unterschiedlich definiert und werden
gegebenenfalls per Newsletter bekannt gegeben bzw. sind diese bei den jeweiligen Trägern zu erfragen.
Ein vollständig ausgefüllter und eingesendeter Dokumentationsbogen ist Voraussetzung für die
Honorierung der vier Quartale.
Die Integration von DMP in die VPSW ist optional. Wird DMP integriert, müssen alle
DMP-Funktionalitäten implementiert werden:
Hinweis Betreuungsstatus:
Das DMP Service stellt verschiedene Funktionen zur Kommunikation mit der DMP-Administration zur Verfügung.
Dies ist allerdings nicht der einzige Kommunikationsweg.
Patienten haben z.B. die Möglichkeit, sich über eine direkte Kontaktaufnahme aus dem DM-Programm
ausschreiben zu lassen. Des Weiteren hat die DMP-Administration
die Möglichkeit, Betreuungsverhältnisse zu beenden, wenn fehlende Daten durch den Vertragspartner nicht
rechtzeitig eingeschickt werden. Wird ein Arztwechsel
mit Zustimmung des Patienten erfolgreich durchgeführt, wird zwischen Patient und neuem Arzt durch die
DMP-Administration ein Betreuungsverhältnis eingerichtet. Das
Betreuungsverhältnis zum vorhergehenden Arzt wird beendet, wobei dieser Arzt von der DMP-Administration
keine Benachrichtigung darüber erhält.
Aus diesen Gründen ist es wichtig, bei einer Speicherung von Informationen über
Betreuungsverhältnisse in der VPSW auf eine
regelmäßige Aktualisierung der Daten zu achten, um nicht mit einem veralteten Datenbestand zu
arbeiten. Bei Änderungen des Status des
Betreuungsverhältnisses muss der Vertragspartner von der VPSW eine Information über
die Statusänderung erhalten.
DMP-Anfrage - Patient einschreiben
Mit der Funktion
doEingabe() hat der VP die Möglichkeit, einen Patienten für das DMP
einzuschreiben. Dazu müssen sowohl die Patientendaten
(DMP-Anspruchsdaten, ggf. eine Zustelladresse - notwendig, wenn die Zustelladresse von der
Meldeadresse abweichen sollte), als auch die
DMP-Daten (
, Eingabeart) angegeben werden.
Der VP hat weiters die Möglichkeit, den Leistungserbringer für das DMP-Backend genauer zu spezifizieren
(vor allem relevant, wenn mehrere Ärzte unter einer
Vertragspartnernummer Patienten betreuen, da die Einschreibung selbst auf die Vertragspartnernummer gebunden wird).
Hinweis: Der angegebene Leistungserbringer wird mit einer Anfrage an das DMP-Backend übermittelt,
nicht jedoch im e-card System als Teil
für Beauskunftungen gespeichert! D.h. diese Information kann wie z.B. auch die Zustelladresse oder die
Telefonnummer
nach Übermittlung der Anfrage nicht mehr abgefragt werden.
Mittels Eingabeart wird angegeben, um welche Art der Einschreibung es sich handelt. Es sind aktuell folgende
Eingabearten möglich:
- Ersteinschreibung (E)
Bedingung: Der Patient ist aktuell nicht eingeschrieben und war auch noch nie in dem angegebenen DM-Programm
eingeschrieben.
- Arztwechsel (A)
Bedingung: Der Patient ist aktuell bei einem anderen Vertragspartner für das DM-Programm eingeschrieben.
- Wiedereinschreibung (W)
Bedingung: Der Patient ist aktuell nicht eingeschrieben, war aber bereits mindestens einmal im angegebenen
DM-Programm eingeschrieben.
Pro DM-Programm kann ein Patient nur einen aktuell zuständigen DMP-Arzt haben.
Bei erfolgreichem Einschreibeantrag wird dieser als Anfrage an die DMP-Administration weitergeleitet, welche
über die endgültige Einschreibung des Patienten entscheidet.
Hinweise:
Die Auswahlmöglichkeiten für Fachgebiet und KVT, sowie
DMPCode müssen mit den jeweiligen
Funktionen ermittelt werden
(siehe
Dynamische Ermittlung von Parameterwerten des
e-card-Regelwerks).
Wird die Fehlermeldung DmpException.NO_SVT_PROVIDED_EXCEPTION zurückgeliefert, muss dieselbe Funktion mit
einem KVT, der in der Fehlermeldung mitgeliefert wird, nochmals aufgerufen werden.
Szenario
5
-
DMP-Anfrage - Patient einschreiben:
DMP-Anfrage - Patient ausschreiben
Mit der Funktion
doAusschreibung() hat der VP die Möglichkeit, einen Patienten aus einem DMP
auszuschreiben. Dazu muss ein bestehendes Betreuungsverhältnis
zwischen dem Vertragspartner und dem Patienten (angegeben mittels SV-Nummer und/oder e-card CardToken) im
angegebenen Programm bestehen.
Bei erfolgreichem Ausschreibeantrag wird dieser als Anfrage an die DMP-Administration weitergeleitet, welche
über die endgültige Ausschreibung des Patienten entscheidet.
Hinweis:
Szenario
5
-
DMP-Anfrage - Patient ausschreiben:
DMP-Anfragen nachverfolgen
Der Vertragspartner kann mit der Funktion
searchAnfragen() den Status der von ihm ausgestellten
DMP-Anfragen (Ein- und Ausschreibungen) kontrollieren.
Mittels der Selektionskriterien der Funktion kann unter anderem angegeben werden, ob alle Anfrage oder nur
Ein- bzw. Ausschreibeanfragen gesucht werden sollen.
Wurde die Anfrage weder positiv abgeschlossen noch abgelehnt, verbleibt die Anfrage im Status "in Bearbeitung".
Hinweis zur Zeitdauer einer Bearbeitung:
Die Entscheidung der DMP-Administration über Annahme oder Ablehnung einer Einschreibung kann
längere Zeit in Anspruch nehmen, da vor der endgültigen
Aufnahme des Patienten in das DM-Programm ein Briefwechsel zwischen dem Patienten und der DMP-Administration
stattfindet, welcher mit der Unterschrift des Patienten
(Zustimmung zur Aufnahme) endet. Erst nach dieser Bestätigung erfolgt die Rückmeldung der
DMP-Administration an das e-card System über die Aufnahme.
Patienteninformation abfragen
Der Vertragspartner kann gespeicherte Informationen über einen DMP-Patienten abfragen.
Man unterscheidet dabei zwischen:
- administrative Patientendaten - Funktion getAdminPatientenInformationen()
- medizinische Patientendaten - Funktion getMedPatientenInformationen()
DMP-Patient abfragen
Mit der Funktion
isDMPPatient() kann ermittelt werden, ob aktuell eine bestehende Einschreibung zwischen
dem Vertragspartner und dem Patient vorliegt.
Als Ergebnis wird ein Boolean-Wert retourniert. Bei
true besteht mindestens eine aktuell gültige
Einschreibung zu einem DM-Programm zwischen dem Vertragspartner und dem
Patienten. Bei
false existiert aktuell keine Einschreibung zwischen Vertragspartner und Patient.
Die Abfrage ist unabhängig vom DM-Programm, d.h. bei Returnwert
true können unter Umständen
mehrere Einschreibungen zu unterschiedlichen Programmen vorliegen.
Es wird empfohlen, diese Funktion bei jedem Patientenkontakt durchzuführen (z.B. bei der Durchführung
einer Konsultation) um festzustellen, ob prinzipiell eine Einschreibung vorliegt.
Retourniert die Funktion
true, wird empfohlen, im Anschluss die Funktion
"DMP-Betreuungsverhältnisse eines Patienten abfragen" zur Ermittlung, in welchem Programm
bzw. in welchen Programmen eine Einschreibung besteht, aufzurufen.
DMP-betreute Patienten abfragen
Die Funktion getBetreutePatienten() ermöglicht die Abfrage aller durch den Vertragspartner betreuten
Patienten. Je nach Selektionskriterien werden
nur die aktuell betreuten oder die nicht mehr betreuten Patienten rückgeliefert (oder beide).
Anhand der gesetzten Datumswerte in EinschreibungSeit und AusschreibungSeit kann zwischen einer
aktuell bestehenden Ein- und Ausschreibung unterschieden werden.
Wurde zu dem Betreuungsverhältnis des Patienten ein Dokumentationsbogen mittels des DBAS
(Dokumentationsblattannahme-Service) übermittelt, wird
zusätzlich das Untersuchungsdatum dieses Dokumentationsbogens retourniert.
DMP-Betreuungsverhältnisse eines Patienten abfragen
Die Funktion
searchBetreuungsverhaeltnisseForPatient() dient der Ermittlung der Daten zu den
Betreuungen, die zwischen dem Vertragspartner und dem Patienten bestehen bzw. bestanden haben.
In Abhängigkeit des Eingangsparameters
DMPCode wird entweder nur das Betreuungsverhältnis des
angegebenen Programmes oder alle vorhandenen
Betreuungsverhältnisse (bei
DMPCode = leer) ermittelt.
Hinweise:
- Es werden immer nur die Betreuungsverhältnisse des Patienten angezeigt,
die zwischen dem Patienten und dem abfragenden Vertragspartner bestehen.
- Es wird immer der aktuelle Status der Betreuung zurückgeliefert.
D.h. es wird auch dann ein Betreuungsverhältnis retourniert, wenn aktuell keine gültige
Einschreibung mehr vorliegt.
- Wurde zu dem Betreuungsverhältnis des Patienten ein Dokumentationsbogen mittels des DBAS
übermittelt, wird zusätzlich das Untersuchungsdatum dieses Dokumentationsbogens retourniert.
Es wird empfohlen, diese Funktion dann aufzurufen, wenn ein Aufruf der Funktion
"DMP-Patient abfragen" ergeben hat, dass der Patient ein DMP-Patient des
Vertragspartners ist und weitere Informationen notwendig sind.
Zur Feststellung der aktuell gültigen Betreuungen ist nach
BetreuungsStatus = "Ein" (Eingeschrieben)
innerhalb der retournierten Betreuungsverhältnisse zu selektieren.
Szenario
5
-
DMP-Betreuungsverhältnisse eines Patienten abfragen: