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Informationsplattform www.kindermedika.at: Mehr Sicherheit bei der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen

Neue evidenzbasierte Informationsplattform unterstützt Ärzte, Apotheker und Pflegepersonal bei der Anwendung von Medikamenten für Kinder und Jugendliche


 „Die Plattform Kindermedika.at ist ein perfektes Beispiel für den Einsatz von neuen Technologien, um mehr Service, Sicherheit und Transparenz zu schaffen.  Sie bietet systemisch erfasste, verlässliche und aktuelle Informationen zur Medikamentenverschreibung für Kinder und Jugendliche, und unterstützt damit die Kinderärzte, Therapeuten und Apotheker“, sagt Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger. „Die Digitalisierung und eine verantwortungsbewusste Datennutzung sind die Basis für ein modernes Gesundheitssystem“, so Lehner.

Die Informationsplattform www.kindermedika.at  wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder-und Jugendheilkunde (ÖGKJ) in Kooperation mit dem Dachverband der österreichischen Sozialversicherungen entwickelt.

„Derzeit können Ärzte und Apotheker über die Plattform Informationen zu 200 am häufigsten für Kinder und Jugendliche verschriebenen Medikamenten mit einem Klick abrufen. Die Informationen beruhen auf den besten verfügbaren Informationen: wenn verfügbar auf Zulassungsdaten für Kinder; wenn nicht zugelassen, auf der verlässlichsten Information aus der Literatur. Damit wird auch die Off-Label-Use so sicher wie möglich“, sagt Projektleiter Prof. Christoph Male von der ÖGKJ. „Im Vordergrund steht dabei eine Qualitätssteigerung bei den Behandlungen von Kindern und Jugendlichen und eine Minimierung des Risikos durch Fehlbehandlungen. Wir halten unsere neue Plattform immer aktuell und planen außerdem einen Ausbau mit Informationen zu etwa weiteren 50 Medikamenten pro Jahr“.

Nur ein kleiner Teil der für Kinder und Jugendliche benötigten Arzneimittel ist speziell für sie durch die Arzneimittelbehörden zugelassen, weswegen viele Medikamente ohne explizite Zulassung bei Kindern eingesetzt werden müssen (sogenannter Off-Label Use). Verlässliche Angaben zur kindergerechten Verwendung und Dosierung fehlen oft. Ärzte müssen diese Informationen meist mit großem Aufwand suchen Über eine neue, evidenzbasierte Informationsplattform können nun Ärzte, Apotheker und Pflegepersonal Dosierungsempfehlungen und weitere wichtige kinderspezifische Informationen zu Medikamenten einfach und kostenlos abrufen.

Internationale Kooperation:
Das Projekt baut auf den Inhalten des existierenden niederländischen ‚Kinderformularium.nl‘ auf. Über eine Lizenzvereinbarung mit dem NKFK (Nederlands Kenniscentrum Farmacotherapie bij Kinderen) konnte die Übernahme von relevanten Datenbankinhalten und die IT Grundstruktur für die Informationsplattform in Österreich gesichert werden. 

Die Inhalte der Datenbanken wurden an den österreichischen Bedarf bezüglich Verschreibepraxis und Verfügbarkeit der Medikamente angepasst. Neben den Niederlanden kooperiert Österreich auch mit Deutschland und Norwegen auf diesem Gebiet.

Die Informationsplattform www.kindermedika.at ist online und kostenlos zugänglich.


Über den Dachverband der Sozialversicherungsträger:
Der Dachverband der Sozialversicherungsträger wurde mit 1. Jänner 2020 gegründet. Die Organisation koordiniert und unterstützt die fünf gesetzlichen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherungen ÖGK, SVS, BVAEB, PVA und AUVA und ist unter anderem für Digitalisierungsinitiativen, internationale und rechtliche Angelegenheiten, Statistik, Dienstrecht sowie Arznei- und Heilmittel zuständig. Das geschäftsführende Organ ist die Konferenz der Sozialversicherungsträger. Dieser gehören die Obleute und deren Stellvertreter der fünf Träger an. Am 14. Jänner 2020 wurden SVS-Obmann Peter Lehner als 1. Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger und die AUVA-Obmann-Stellvertreterin Ingrid Reischl als 2. Vorsitzende gewählt. Die Sitzungsführung rotiert unter den Vorsitzenden halbjährlich. Das Büro des Dachverbands wird von Büroleiter Martin Brunninger und seinem Stellvertreter Alexander Burz geleitet, hat rund 300 Mitarbeiter und seinen Sitz in der Kundmanngasse in Wien-Landstraße. 

Zuletzt aktualisiert am 12. April 2021