27. Mai 2014
Die neue Rauchfrei APP soll vor allem junge Menschen zum Rauchstopp animieren
Österreich weist eine hohe Raucherprävalenz von rund einem Drittel auf. Ein Viertel der 11 bis 17-Jährigen rauchen. Raucher sterben mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % an einer tabakinduzierten Erkrankung und dies zu 25 % vor Erreichen des 70. Geburtstages. Diesen alarmierenden Zahlen gilt es entgegen zu wirken.
„Die Tabakentwöhnung ist eine von mehreren Säulen, die für eine umfassende Tabakpolitik notwendig sind. Es bedarf auch gesetzlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, welche den Einstieg insbesondere von Jugendlichen in den Tabakkonsum erschweren, sowie bei aufhörwilligen RaucherInnen den Ausstieg aus dem Tabakkonsum erleichtern“, so Mag. Alexander Hagenauer, Generaldirektor-Stv. des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger.
Die Sozialversicherung leistet schon seit Jahren mit einem Telefon-Service sowie ambulaten und stationären Programmen ihren Beitrag in der Tabakentwöhnung. Der Gesetzgeber ist gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Nichtrauchen der Norm entspricht und junge Menschen nicht verleitet werden, Tabak zu konsumieren.
Ein etabliertes, wirksames und niederschwelliges Angebot zur Entwöhnung ist das bei der NÖGKK eingerichtete Rauchfrei-Telefon, das partnerschaftlich von der österreichischen Sozialversicherung, den Ländern und dem Gesundheitsministerium finanziert wird. Das aktuelle Angebot wird nun um eine kostenfreie Nummer (0800 810 013) und eine eigene Rauchfrei-App erweitert.
„Das Rauchfrei-Team in der NÖGKK hat in den vergangenen Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet. Allein im Vorjahr führten die Beraterinnen insgesamt 3 344 Informations- und Beratungsgespräche“, bilanziert der Generaldirektor der NÖGKK, Mag. Jan Pazourek. „Ich bin froh, dass wir durch die neue Gratis-Telefonnummer die Servicequalität dieser Einrichtung noch einmal verbessern – und damit eine weitere Hürde für all jene abbauen, die sich entschieden haben, mit dem Rauchen aufzuhören. Jugendliche und Personen mit niedrigerem sozio-ökonomischen Status nehmen das Angebot eher in Anspruch, wenn es kostenfrei ist“, sagt Pazourek.
„Die Zahlen aus den letzten Jahren belegen deutlich, wie wichtig diese Institution in unserer Gesellschaft ist. Die Namensänderung hin zu „Rauchfrei Telefon“ ist auch als wichtiges Signal dahin zu verstehen, dass es darum geht, die Entwöhnung und - damit verbunden - auch die Gesundheit der AnruferInnen in den Vordergrund zu stellen.“, sagt Dr. Franz Pietsch vom Bundesministerium für Gesundheit.
Rauchfrei App – Tabakentwöhnung per Smartphone
„Seit Jahren bieten wir neben dem Telefonkontakt auch Online-Information und das Kooperationsmodell ,Rauchfrei Werden. Per Fax!‘ für Institutionen an. Aufgrund des Smartphone-Booms war es naheliegend, auch eine Rauchfrei-App zu entwickeln, die eng mit dem bewährten Angebot verbunden ist“, erklärt Pazourek. „Im Zuge der EU-Tabakproduktdirektive wird die Information über das Rauchfrei Telefon voraussichtlich verstärkt auf Zigarettenpackungen aufgedruckt werden und damit in Zukunft eine größere Öffentlichkeitswirksamkeit erfahren“, merkt der NÖGKK-Generaldirektor an. „Parallel mit der neuen Nummer und dem Launch der App haben wir uns deshalb für eine Namensänderung entschieden, erklärt Pazourek und weist auf die neue Webseite www.rauchfrei.at hin.
Die „Rauchfrei App“ unterscheidet sich durch viele inhaltliche Komponenten von vorhandenen Applikationen:
- Sie besteht aus den Bereichen Vorbereitung, Umsetzung und Aufrechterhaltung. Zwischen diesen Bereichen kann bei Bedarf in jede Richtung gewechselt werden, was der Realität vieler Entwöhn-Prozesse entspricht.
- Die App vermittelt interaktiv konkrete Hilfestellungen in allen Phasen der Verhaltensänderung.
- In allen Bereichen werden persönliche Motivations- und Risikofaktoren berücksichtigt.
- Individualisierte Push-Notifikationen (aktive Benachrichtigung über Neuigkeiten) begleiten und motivieren die User und Userinnen im Laufe des Verhaltensänderungsprozesses.
- Die Motivwaage, das Rauchprotokoll, die Checkliste für den Rauchstopp und die Planung der ersten rauchfreien Tage sind ganz konkrete verhaltenstherapeutisch basierte Behandlungstools, die jederzeit genutzt werden können.
- Die Verknüpfung mit dem kostenfreien
Beratungsangebot des Rauchfrei Telefons (www.rauchfrei.at) bietet zusätzlich
individuelle telefonische Unterstützung.
Materialien
Die Rauchfrei App ist kostenfrei im Apple iTunes Store (iOS) sowie im Google Play Store (Android) zum Download verfügbar.
Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.